Außenwohngruppe Selmsdorf
Die Außenwohngruppe befindet sich in Selmsdorf, ca. 10 km von Lübeck und 15 km von Rehna entfernt und ist mit öffentlichen Verkehrsmittel gut erreichbar. Die Außenwohngruppe bietet Platz für 7 Kinder und Jugendliche. Ihnen stehen Einzelzimmer zur Verfügung, an deren Gestaltung sie beteiligt werden. Zum Gruppenbereich gehören außerdem ein gemütlicher Wohnraum, ein altersentsprechend eingerichtetes Spielzimmer, eine geräumige Wohnküche, zwei Sanitärbereiche und eine großzügig angelegte Terrasse. Die Außenanlagen sind weiträumig gehalten und bieten verschiedene Betätigungsfelder wie z.B. Spielplatz, Bolzplatz und Grillecke.
Der Kleinbus der Gruppe und öffentliche Verkehrsmittel bieten die Nutzung ausreichender kultureller und sportlicher Möglichkeiten der Umgebung und der Hansestadt Lübeck. Im Ort selbst sind eine Kraftsportgruppe, Fußballmannschaften und Feuerwehr aktiv. Einmal in der Woche nutzt die gesamte Gruppe die hiesige Sporthalle, um sich gemeinsam sportlich zu betätigen.
In der Außenwohngruppe Selmsdorf finden Kinder und Jugendliche Aufnahme, die
- durch Verhaltensstörungen auffallen und dadurch bedingt vom an der Norm orientierten Erfahrungsbild abweichen,
- in zwischenmenschlichen Situationen problematisch reagieren, die erschwert ansprechbar sind und
- auf Grund der Auffälligkeiten und Störungen in der Familie, trotz unterstützender Maßnahmen nicht in der Lage sind, in der Familie zu leben, wobei eine Rückführung in die Herkunftsfamilie oder die Vermittlung in eine Pflegefamilie nicht ausgeschlossen ist.
Fachliche Ausrichtung und pädagogische Zielsetzung:
Ziel ist es, die Familie als wichtigstes soziales Gefüge für das Kind / den Jugendlichen zu erhalten und gemeinsam mit dem zuständigen Jugendamt und anderen Beteiligten so zu stärken, dass sie wieder Mut zum Zusammenleben findet.
Ist eine Rückführung ins Elternhaus nicht möglich, werden die Begegnungsmöglichkeiten mit der Herkunftsfamilie in einem für beide Seiten verträglichen Umfang gestaltet.
Abhängig vom Einzelfall ist auch eine Integration in eine Pflegefamilie oder die schrittweise Verselbständigung der Kinder und Jugendlichen eine mögliche Zielstellung.
Durch einen strukturierten Tagesablauf mit fest verankerten Normen und Regeln soll ein für die Kinder und Jugendlichen überschaubares Lernfeld für soziale Verhaltensweisen gegeben werden.
So ist es möglich, das Verhältnis zwischen Gruppenalltag und individuellem Schonraum angemessen zu beeinflussen.
Arbeitsschwerpunkte sind u.a.:
- Förderung einer positiven Gruppendynamik
- Bewältigung der schulischen Anforderungen
- Kompetenztraining in Bezug auf selbständige Lebensführung
- Schaffen von verschiedenen Freizeitangeboten, um Interessen zu wecken
(erlebnispädagogische Ansätze, wie gemeinsame Paddelfahrten) - Konfliktbewältigung
- Hilfestellung zur Reintegration in die Familie
- Übernahme von Eigenverantwortung - Selbstkontrolle - Reflexion durch Erzieher
- Alltagstätigkeiten werden eigenverantwortlich erledigt wie z.B. Wäschepflege, Hygiene, Vor- und Zubereitung der Mahlzeiten
- Umgang mit Ämtern und Behörden
Die Gestaltung des Alltags sowie die Alltagsbewältigung sind fester Bestandteil des Gruppenlebens.
Das beinhaltet die Erfüllung der Grundbedürfnisse, schulische und gesundheitliche Betreuung, das Gestalten von Beziehungen untereinander und zu Personen außerhalb der Einrichtung.
Abhängig vom Einzelfall werden Lern- und Übungsfelder geschaffen, um den Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten der Gestaltung des eigenen Lebens zu geben. Schrittweise werden sie zu eigenverantwortlicher Lebensführung angehalten und ihre praktischen Fähigkeiten vervollkommnet.
Es wird ihnen Gelegenheit gegeben sich zu erproben und sowohl positive als auch negative Erfahrungen zu sammeln.
Die Förderung individueller Stärken ist dabei selbstverständlich.
Die Auseinandersetzung mit den jungen Menschen erfolgt in Einzel- oder Gruppengesprächen, gegebenenfalls mit Fachkräften außerhalb der Gruppen.